Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher.“ (Albert Einstein.)

Sämtliche heute herrschende Politiker kennen die Situation und Dringlichkeit des anstehenden Wandels: Sie verfügen über die besten Berater und Ideenagenturen, haben in der Regel eine exzellente Ausbildung und hohe Titel. Alle hier aufgezeigten Erneuerungen entstammen allgemein zugänglichen Medienberichten sowie öffentlichen Diskussionen und der einschlägigen Literatur!

Schon 2003 beschrieb Colin Crouch in „Postdemokratie“ ein politisches System, dessen demokratische Institutionen zwar weiterhin formal existieren, das von Bürgern und Politikern aber nicht länger mit Leben gefüllt wird. Darin sind gewählte Volksvertreter nur mehr „Abnicker“. (Marco Bülow, Wir Abnicker. Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter, Berlin 2010). Polemisch schreibt Crouch: „Die Regierung wird zu einer Art institutionellem Idioten, … .“ (Colin Crouch, Postdemokratie, Frankfurt am Main 2008. Pg.: 58). Schon damals schrieb Crouch: „In der Phase, in der es gilt, einen Privatisierungsauftrag an Land zu ziehen, Bedingungen auszuhandeln und – später – eine Verlängerung zu vereinbaren, kommt es zu besonders intensiven Interaktionen im Innern der Ellipse der neuen politischen Klasse, das heißt zwischen einer Handvoll Topmanager, die die Unternehmen repräsentieren (häufig handelt es sich dabei um ehemalige Minister oder Beamte), Politikberatern und Angestellten der „think tanks“ der einzelnen Parteien sowie derzeit aktiven Ministern und Beamten.“ (ebenda, Frankfurt am Main 2008. Pg.: 119f). Siehe aktuell „Türkises“ Drehbuch (Projekt „Ballhausplatz“) zur Machtübernahme. Und zur Entmachtung des traditionellen Parteichefs.

Diese Herausforderung gilt in gleicher Weise auch für Politik und Staat: Zum Thema „Demokratische Unternehmen“: „Unternehmensführungen, Personalmanager und Betriebsräte haben die Menschen viel zu lange in einer angelernten Unmündigkeit gehalten. …“ – „Hier ist Verlernen und Neu-Lernen angesagt.“ (Thomas Sattelberger, Isabell Welpe, Andreas Boes, Das demokratische Unternehmen Freiburg 2015. Pg.: 15). Von erfolgreichen Demokratischen Unternehmen sind vermehrt Impulse für den raschen Wandel in Politik und Staat zu erwarten.

Schöpfen und zerstören“: Bis zu 90 Prozent der politischen Eliten sind einzusparen, dies auch, um den wachsenden Mangel an Arbeitskräften im gewerblichen Bereich und in der Pflege zu beheben. Dort warten viele sichere und gut bezahlte (Knochen-) Jobs.

Ähnlich alteingesessenen Traditionsunternehmen sind auch traditionelle Parteien oft unfähig, sich spontan und radikal zu verändern. Im Zeitalter der Diskontinuität und Disruptionen müssen sich auch Politik und Parteien dem Prozess des Schöpfens und Zerstörens vermehrt stellen. (Richard Foster, Sarah Kaplan, Schöpfen und Zerstören. Wie Unternehmen langfristig überleben. Frankfurt/Wien 2002)

Hier geht es darum, ein Bewusstsein für die Potentiale disruptiver Innovationen in Politik und Staat zu schaffen. Diese Arbeit soll die Sensorik für das wirklich Neue schärfen, unser Denken und Handeln leiten, um bessere Innovationsstrategien zu entwickeln und realisieren. (Clayton M. Christensen, Kurt Matzler, Stephan Friedrich von den Eichen, The Innovator’s Dilemma. Warum etablierte Unternehmen den Wettbewerb um bahnbrechende Innovationen verlieren. München 20013).

Grundsätzlich müssen Diener des Volkes immer dazu bereit sein, ihren Job abzuschaffen, wenn er nicht mehr benötigt wird: Bessere Politikberater lösen kurzfristig weniger gut geeignete Politiker ab.

Schon mit einigen, der in den fünf Punkten aufgezeigten, Erneuerungen für Politik sind spürbare Einsparungen bei den Kosten des Staates zu gewinnen. Je nach Konsequenz der Erneuerung, ist mit den gewonnen Budget-Überschüssen, beispielsweise ohne Steuererhöhung, ein „nobles“ Grundeinkommen für alle zu finanzieren. Oder als globaler Wettbewerbsfaktor können die Steuern deutlich gesenkt werden.

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